Über das Lehrmittel

 

Politik betrifft uns alle. Ob wir nun wollen oder nicht. Doch nur zu oft wirkt die Politik starr und kompliziert. Die Schule hat die Aufgabe den Schüler*innen von heute die nötigen politischen Grundkompetenzen altersgerecht und politisch neutral zu vermitteln.

Dies bedarf Engagement und viel Fingerspitzengefühl seitens der Lehrperson. Das Comic-Lehrmittel „Politik der Schweiz“ möchte die Lehrpersonen bei dieser herausfordernden Aufgabe unterstützen.

Bestandteile des Lehrmittels

Arbeitsheft

Für die Schüler*innen gibt es ein 86-seitiges Arbeitsheft. Auf den ersten Seiten befinden sich die Lernziele und die Begriffe-Chart-Seiten.  Danach beginnt der Comic, in welchem ein Mädchen dem Lehrer den Berufswunsch «Chef der Schweiz» nennt. Dieser Comic wird im Verlaufe des Arbeitsheftes immer wieder fortgesetzt. Die Fragen des Mädchens dienen als Leitfragen der einzelnen Aufgaben. Der Lehrer des Mädchens erscheint ebenfalls immer wieder, um ihr einen Sachverhalt genauer zu erklären.

Der Comic, sprich Seiten, welche die Schülerinnen und Schüler die Geschichte lesen sollen, ist mit einem blauen Rahmen gekennzeichnet.

Ebenfalls im Lehrmittel zu finden sind Theorieseiten, bei welchen die Schülerinnen und Schüler einen Sachverhalt nachlesen oder nachschlagen können, werden mit einem grünen Rahmen gekennzeichnet.

Teilweise gestalten die Schülerinnen und Schüler die Theorieseiten auch selber, indem sie beispielsweise das erlangte Wissen zusammenfassen. Ebenfalls mit einem grünen Rahmen gekennzeichnet, ist das Glossar am Ende des Arbeitsheftes. Darin kommen alle Begriffe vor, die die Schülerinnen oder Schüler im Verlaufe des Politikunterrichts kennenlernen. Es sind Begriffe, die im Arbeitsheft vorkommen, aber auch solche, die bei den Gipfelaufgaben zum Tragen kommen.

Der Übersicht zuliebe sind die Begriffe alphabetisch geordnet und nur in der männlichen Form aufgelistet.

Webseite

Zum Arbeitsheft gibt es die eigens kreierte Webseite www.politik-der-schweiz.ch. Auf dieser findet sich neben diesen Informationen zum Lehrmittel, verschiedenes und vor allem aktuelles Material, welches die Schülerinnen und Schüler zur Lösung der einzelnen Aufträge benötigen.

Weiter finden sich diverse Gipfelaufgaben oder auch die Möglichkeit das Gelernte spielerisch und digital zu repetieren.

Handbuch für Lehrpersonen

Das Handbuch bietet den Lehrpersonen Hintergrundinformationen über das Lehrmittel, eine Übersicht über die vorhandenen Materialien und eine übersichtliche Lektionsplanung über die elf grossen Themen, welche im Lehrmittel behandelt werden.

Lehrpersonen – Chart

Das Thema Politik der Schweiz ist sehr komplex und verstrickt. Als Hilfestellung für die Lehrperson gibt es dieses Chart. Es bietet die Gelegenheit sich innert kurzer Zeit eine Übersicht über das Thema zu verschaffen.

Die Originalgrösse ist ein A1-Format. Es ist jedoch als vierseitiges A3-Dokument oder als achtseitiges A4-Dokument vorhanden.

Diverses Material

Des Weiteren gehört zum Lehrmittel „Politik der Schweiz“ ein Lösungsdossier, eine Prüfung im veränderbaren Word-Format und auch verschiedenes Material für das Arbeitsheft, wie beispielsweise fiktive Wahlunterlagen oder Repetitionskarten.

 

Bezug zum Lehrplan 21

Als fächerübergreifendes Thema findet sich «Politik, Demokratie und Menschenrechte» im Lehrplan 21 unter der Leitidee „Nachhaltige Entwicklung“. Der Fokus liegt dabei auf der Gestaltung des Zusammenlebens. Des Weiteren soll das Prinzip der Demokratie und Menschenrechte verständlich gemacht werden, sodass die Schülerinnen und Schüler sich dafür engagieren können. Konkret ist die politische Bildung im Zyklus 1 und 2 vor allem im Fachbereich „Natur, Mensch, Gesellschaft“ (NMG) verankert. Im 3. Zyklus finden sich die Bezüge im Fachbereich „Räume, Zeiten, Gesellschaften“ (RZG) und im Fachbereich „Ethik, Religionen, Gemeinschaft“ (EGR).

Für das vorliegende Lehrmittel stehen diese Kompetenzen des Zyklus 2 im Vordergrund:

NMG.10.5. Die Schülerinnen und Schüler können eigene Anliegen einbringen sowie politische Prozesse erkennen.

  1. können politische Prozesse an einem aktuellen Beispiel nachvollziehen
  2. können an einem politischen Prozess aus der Schule oder Gemeinde die Phasen und die Möglichkeiten der Mitwirkung erkennen (AG)
  3. können Rechte und Pflichten von Individuen in unserer Gesellschaft nennen

 

Individualisierter Unterricht

Die Aufgaben im Arbeitsheft bilden die Grundaufgaben. Sie sind so kreiert, dass grundsätzlich jede Schülerin und jeder Schüler einer 6. Klasse sie lösen kann. Für Schüler*innen, die mehr gefordert werden sollen oder für Schüler*innen des Zyklus 3 kommen die Gipfelaufgaben zum Zug. Gipfelaufgaben sind Zusatzaufgaben. Teils sind sie online auf der Webseite zum Lehrmittel zu finden, teils sind sie eine Diskussionsaufgabe oder eine Rechercheaufgabe.

Auch wurde Wert daraufgelegt, dass die Schüler*innen möglichst selbstständig und in ihrem Tempo die verschiedenen Themen bearbeiten können. 

Aufbau des Lehrmittels

Das Lehrmittel „Politik der Schweiz“ wurde nach dem LUKAS-Modell konzipiert.

Beim LUKAS-Modell rückt der kompetenzorientierte Unterricht in den Vordergrund. Es geht davon aus, dass ein erfolgreicher Kompetenzenerwerb dann stattfinden kann, wenn die Schüler*innen bereits zu Beginn einer Unterrichtseinheit mit einem Problem (Konfrontationsaufgabe) konfrontiert werden, zu dessen Lösung sie die zu erlangende Kompetenz anwenden müssen. Dies bedeutet, dass die Konfrontationsaufgabe zu Beginn für die Schüler*innen nicht oder zumindest nicht vollständig gelöst werden kann. Es folgt eine Erarbeitung und ein Vertiefen des Themas. In diesen Schritten erlernen die Schüler*innen die zu erlangende Kompetenz. Erst danach folgt eine Syntheseaufgabe, welche dieselbe wie die ursprüngliche Konfrontationsaufgabe oder ihr sehr ähnlich ist. In dieser Syntheseaufgabe wenden die Schüler*innen ihre neu erlernten Konzepte- und Handlungsweisen auf einer bereits bekannten Situation an. Der Abschluss einer Unterrichtseinheit oder eines Themas bildet ein Transfer der erlernten Konzepten- und Handlungsweisen auf eine neue Situation.

Dieser Ablauf der Aufgaben darf allerdings nicht als starres Modell aufgefasst werden. Das Prozessmodell zeigt einen idealtypischen Ablauf einer Lerneinheit. Dieser Ablauf muss jedoch keineswegs linear gestaltet werden. (Quelle: Markus Wilhelm, LUKAS – Kompetenzförderung über mehrere Aufgaben hinweg, Handout an PH Chur, 2020)

Für das Lehrmittel bedeutet dies, dass sowohl die einzelnen Themen als auch das gesamte Lehrmittel nach dem Rhythmus Konfrontations- (K), Erarbeitungs- (E), Übungs- und Vertiefungs- (U), Synthese (S) und Transferaufgaben (T) konstruiert wurde.

Das Lehrmittel beginnt mit dem konfrontierenden Berufswunsch «Chef der Schweiz». Es werden Fragen wie «Wer ist der Chef der Schweiz?» oder «Wie wird man Chef der Schweiz?» in den Raum gestellt. Jede im Lehrmittel enthaltene Aufgabenstellung zielt darauf ab, diese Fragen zu beantworten.

Lebens- und realitätsnahe Inhalte

Das Lehrmittel «Politik der Schweiz» ist durchgehend als Comic aufgebaut. Die Sprechblasen proportionieren die Informationen und erleichtern so das Lesen. Zudem wirken die über 100 Illustrationen förderlich auf die Motivation der Schüler*innen.

Inhaltlich können sich die Schüler*innen mit dem Mädchen sowie auch mit Curdin identifizieren. Beide sind sie in den Erzählungen ungefähr im selben Alter wie die Schüler*innen und haben ähnliche Bedürfnisse und Wünsche.

Auch wurde darauf geachtet, dass die Schüler*innen Lerninhalte immer wieder handelnd und so nahe wie möglich an der Realität erfahren. So spielen sie gewisse Situationen als Theater nach oder stimmen auf Wahlzettel mit echten Wahlumschlägen für ihre favorisierten Nationalratskandidaten / Nationalratskandidatinnen.

Selbstbeurteilung und Fremdbeurteilung

Für den Lernprozess ist kontinuierliches Feedback von grösster Wichtigkeit. Der Wissenserwerb im Lehrmittel „Politik der Schweiz“ wird nicht linear sondern vielmehr verknüpfend aufgebaut. Immer wieder werden Themen aufgegriffen, welche die Schüler*innen bereits in einem anderen Zusammenhang erfahren haben oder damit in Kontakt gekommen sind. Um das Gelernte weiter zu festigen, können die Schülerinnen und Schüler einander mit Hilfe der Repetitionskarten abfragen.

Ein weiterer Faktor zu einem langanhaltenden Lernerfolg der Schüler*innen ist der Funktionsrythmus des Unterrichts. Bewährt hat sich dabei der IVK – Ryhtmus – Input, Verarbeitung, Kontrolle. Der Input sollte dabei möglichst klein sein, der Fokus sollte bei der Verarbeitung und bei der Kontrolle liegen. Die Kontrolle ist insofern wichtig, um den Lernerfolg sichtbar zu machen.  So wie ein U-Boot den Boden mit Sonar nach möglichen Hindernissen absucht, legen verschiedene immer wieder vorkommende Feedbackmöglichkeiten den Lernerfolg offen dar.

Im Lehrmittel „Politik der Schweiz“ gibt es dafür die Feedbackmöglichkeit mit dem Chart im Arbeitsheft. Auf jenem Chart sind die einzelnen Begriffe der behandelten Themen miteinander verknüpft dargestellt. Unterhalb jedes Begriffes gibt es drei Punkte. Indem sie die Punkte ausmalen, können die Schülerinnen und Schüler bei jedem Begriff angeben, wie gut sie ihn verstanden haben. Ein Punkt würde bedeuten, ihnen ist dieser Begriff unklar, drei ausgemalte Punkte bedeuten, bei diesem Begriff haben sie keine Verständnisschwierigkeiten. Da die Begriffe immer wieder wiederholt, ergänzt und neu verknüpft werden, kann die Lehrperson immer wieder auf diese Doppelseite zurückgreifen und so ein zeitnahes und zeitsparendes Feedback über den Lernstand ihrer Schüler*innen einholen. 

Am Schluss der Lerneinheit gibt es die Möglichkeit einer summativen Überprüfung des Wissens durch eine schriftliche Prüfung oder durch eine formative Beurteilung des Gelernten anhand eines Lernplakates.